Störstoffe fernhalten
Ennepe-Ruhr-Kreis und Städte starten Bioabfall-Kampagne
Der Ennepe-Ruhr-Kreis und die neun Städte sind der Informations- und Bioabfall-Kampagne #wirfuerbio beigetreten. Ziel ist es, die Qualität des Bioabfalls zu steigern und hierzu Störstoffe – insbesondere Plastik – aus den Biotonnen fernzuhalten.
Sichtbar werden wird #wirfuerbio im Ennepe-Ruhr-Kreis ab Jahresbeginn mit einem sehr prägnanten Motiv, es zeigt einen Jungen mit bösem Blick und der Botschaft „Kein´ Bock auf Plastik im Biomüll“.
Wo findet man den bösen Jungen?
Zum Einsatz kommt es beispielsweise auf den Abfallkalendern der Städte und auf Bannern sowie auf zwei Bussen und Müllfahrzeugen in Schwelm, Wetter und Witten. Ab Ende Januar ist die Kampagne zudem als Spot im Radio präsent. Alle Beiträge sind das Ergebnis eines engen und intensiven Austausches zwischen dem Kreis und den Städten.
Hintergrund der Kampagne, an der sich bundesweit eine Vielzahl von Kommunen beteiligt: Plastiktüten bilden noch immer den größten Störstoffanteil im Bioabfall. In Mikroplastik zerfallen, können herkömmliche Plastiktüten nicht mehr aus dem Rohkompost getrennt werden und landen so auf den Äckern, werden ins Grundwasser gespült und gelangen damit unweigerlich in die Nahrungskette. Auch vermeintlich „kompostierbare“ Plastiktüten sind für die Bioabfall-Vergärungsanlage, die die AHE für das Verwerten von Biomüll im Auftrag des Kreises betreibt, nicht geeignet.
Anteil weiter senken
Alle im Ennepe-Ruhr-Kreis Beteiligten setzen darauf, den Störstoffanteil im Ennepe-Ruhr-Biomüll mit #wirfuerbio gemeinsam noch weiter senken zu können. Eine repräsentative Analyse hatte im Herbst 2022 einen Anteil von 2,6 Prozent ergeben, der Kunststoffanteil lag bei 0,7 Prozent. Damit wurden die gültigen Grenzwerte, bis zu denen Biomüll noch zur Kompostierung oder Vergärung angenommen wird, nur knapp unterschritten. Aktuell zwar ausreichend, allerdings nicht zukunftssicher – die Vorgaben für die Störstoffgrenzwerte werden nämlich weiter abgesenkt.
Was darf alles in die Tonne?
Folgende Abfälle dürfen in der Biotonne landen: Gemüse- und Obstreste, Kaffeesatz und -filter, Tee und Teefilter, Schalen von Südfrüchten, Brotreste, Eierschalen, Nussschalen, verdorbene, unbehandelte Lebensmittel, gekochte Speisereste, Knochen, Fleisch- und Fischreste sowie Wischtücher aus Papier.
Aus dem Garten können Schnittblumenreste, Baum- und Strauchschnitt, Laub, Rasenschnitt, Wildkräuter, Blumenerde, Sägemehl und Holzwolle sowie Kleintiermist (Stroh, Heu, Holzspäne) über die Biotonne entsorgt werden.
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