Trockenheit gefährdet Neupflanzungen
Hohe Waldbrandgefahr auch in Herbede
Das letzte Jahr war nass, das hat dem Wald gutgetan. Gerade die vielen Niederschläge im Winter haben dafür gesorgt, dass die Waldböden wieder viel Wasser speichern konnten. Zur Ruhe kommt der Wald, auch in Herbede und Umgebung, aber nicht.
„Das Wetter von Februar bis Anfang April war ungewöhnlich warm und vor allem trocken. In NRW fielen im März nur zehn Liter Niederschlag je Quadratmeter – das war der trockenste März seit 1929. Die Sonnenscheindauer von 213 Stunden wurde nur vom März 2022 getoppt“ heißt es im Waldzustandsbericht für diesen Frühling. Und genau mit dieser Situation müssen Waldbesitzer gerade umgehen.
„In der Tiefe gibt es genug Feuchtigkeit, die großen Bäume kriegen Wasser“, sagte uns die Herbeder Waldbesitzerin Sandra Oberste-Frielinghaus, „aber bei den Jungpflanzen, die wir jetzt im Winter gesetzt haben, müssen wir schauen, man macht sich schon Sorgen.“
Dabei geht es nicht um Kleinigkeiten, gepflanzt hat Sandra Oberste-Frielinghaus rund 6.000 neue Bäume. „Wenn es im Sommer viel Hitze gibt, wird es schwierig für die Jungpflanzen“, sagt sie, „es ist noch nicht dramatisch, aber durch die lange Dürre vor ein paar Jahren sind wir ein gebranntes Kind. Wir haben zuletzt ein paar Buchen gefällt, und da ist zu sehen, dass sich der Bestand nicht mehr wirklich erholt, die Dürre-Schäden gehen nicht mehr weg, da ist Fäule im Stamm.“
Durch die lange Trockenperiode in diesem Frühling ist dazu die Waldbrandgefahr stark gestiegen, auch wenn die Temperaturen manchmal kühl waren. „Die Gefahr ist massiv“, sagt Sandra Oberste-Frielinghaus, „vielen Menschen ist nicht bewusst, dass auch, wenn es kalt ist, Waldbrandgefahr herrscht, wenn es nicht regnet. Zum Glück wird das auch im Radio im Moment immer wieder durchgesagt.“
Es ist so weit: Der Zweipunktige Eichenprachtkäfer kommt
Eine weitere Gefahr gibt es in diesem Frühling durch einen besonderen Käfer: Wald und Holz NRW, die Forstbehörde des Landes, warnt vor dem „Zweipunktigen Eichenprachtkäfer“. Auf den muss sich Sandra Oberste-Frielinghaus vorbereiten, auch wenn er im Moment nur im östlichen und nördlichen Westfalen aufgetreten ist. „Jeder Baum hat seinen Käfer“, sagt sie, „aber wenn der unsere Eichen befällt, wäre das übel. Die Eichen sind recht gut durch die Dürre gekommen.“
Das Problem bei dieser Art: Er lässt sich schwer beobachten, anders als der Borkenkäfer bei den Fichten befällt er nicht zuerst die Stämme der Bäume, sondern „erobert“ sich die Krone. Ist er dann einmal am Stamm angelangt, ist es zu spät.
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