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Empfohlene Obergrenzen geben Orientierung

Wenn sich Kinder im Netz verlieren

„Legst du bitte das Handy weg?“ – in vielen Familien ein Klassiker am Esstisch. Oft befürchten Eltern, dass ihre Kinder quasi am Handy oder Tablet kleben und in soziale Medien abtauchen. 

Vor allem Jugendliche pflegen ihre sozialen Kontakte über Social Media. Die Welt hat in den letzten Jahren einen enormen digitalen Wandel erlebt, es gehört zum Alltag. Nahezu alle Zwölf- bis 25-Jährigen nutzen in ihrer Freizeit täglich das Smartphone, Tablet oder den Computer. Die Technik ermöglicht zwar den digitalen Austausch mit Freunden, andererseits fehlen durch den ständigen digitalen Medienkonsum ausreichend Bewegung und reale Kommunikation.

„Es ist normal, dass Kinder und Jugendliche auch mal ausgiebig im Netz surfen, spielen oder chatten. Wenn die intensive Nutzung den Tag bestimmt, sollten Eltern unbedingt handeln“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Jörg Kock.

Problematische Nutzung auf elf Prozent gestiegen

Medien- und Internetabhängigkeit spielt eine immer bedeutendere Rolle. Vor allem Kinder und Jugendliche sind gefährdet, sich im Netz zu verlieren und eine Abhängigkeit zu entwickeln. Laut einer Onlinebefragung im Auftrag des AOK-Bundesverbandes unter 14- bis 30-Jährigen kommt die Hälfte der Befragten zu dem Schluss, dass es ihnen guttäte, weniger Zeit auf Social-Media zu verbringen.

Eine WHO-Studie zur Nutzung sozialer Medien von Kindern und Jugendlichen im Alter von elf bis 15 Jahren aus 2022 zeigt, dass die problematische Nutzung auf elf Prozent (in 2018 sieben Prozent) gestiegen ist. Jedes neunte Kind hatte demnach Schwierigkeiten, die Nutzung sozialer Medien zu kontrollieren, und mit negativen Folgen zu kämpfen. Mehr als ein Drittel gab an, ständig online mit Freunden in Kontakt zu sein. Ein Drittel der Jugendlichen spielte täglich digitale Spiele.

In der Woche kommen so – zusätzlich zur Nutzung für Schule, Studium oder Arbeit – mehr als 24 Stunden vor dem Bildschirm zusammen. Eine Orientierung geben empfohlene Obergrenzen für Jugendliche ab zehn Jahren: zehn Minuten Zeit für digitale Medien pro Lebensjahr pro Tag oder eine Stunde pro Lebensjahr pro Woche.

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