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Turnier fand bereits zum 21. Mal statt

Absolute Pflicht im Boule-Terminkalender

Es ist eine der größten Pétanque-Veranstaltungen in Deutschland: das Wittener Boule-Turnier auf Zeche Nachtigall. Ende Juni hat der  1. Pétanque-Boule-Club Witten die 21. Ausgabe auf die Beine gestellt.

Beim Begriff „Boule“ denkt man unweigerlich an ein romantisches französisches Dorf und Akteure mit Baskenmütze, die bei einem Zigarettchen und einem Glas Rotwein in der Abendsonne eine ruhige Kugel schieben. Doch weit gefehlt! Pétanque ist ein Sport für Frühaufsteher. Einschreibeschluss auf Nachtigall ist um 9.30 Uhr, anschließend geht es direkt mit dem Turnierbetrieb los.

Bei der Wittener Traditionsveranstaltung treten Zweier-Teams (Doublettes) gegeneinander an. Gespielt wird im A-C/B-D-System. Das ist nicht in einem Satz erklärbar, garantiert aber jedem Team mindestens drei Spiele. Wer alle drei Spiele verliert, ist raus aus dem Turnier. Damit der Tag für diese Teams nicht komplett im Eimer ist, gibt‘s ab 14 Uhr Mini-Turniere, bei denen man sich weiter ausprobieren kann.

Und ab dafür!

Am Start sind in diesem Jahr 45 Teams, so wenig wie seit der allerersten Austragung im Jahr 2003 nicht mehr. Das miserable Wetter am Morgen hat viele potenzielle Teilnehmer abgeschreckt. Ansonsten ist die Teilnehmerzahl fast immer dreistellig. Der Rekord liegt bei 136 Teams im Jahr 2011.

Allenfalls das Taschengeld aufbessern

Bereits in der ersten Runde treffen Hobby- auf Profispieler – wobei das mit den Profis so eine Sache ist. Vom Pétanque leben kann man in Deutschland nicht, allenfalls sein Taschengeld aufbessern. In Frankreich, dem Mutterland dieses Kugelspiels, sieht das etwas anders aus. Dort sind schonmal vierstellige Beträge drin, allerdings nur für die absoluten Cracks der Szene. Rocher, Lacroix, Quintais, Suchaud heißen sie und sind so etwas wie Cristiano Ronaldo, Messi, Maradona oder Pelé im Fußball.

Beim Turnier auf Nachtigall werden die Startgelder auf die Erstplatzierten verteilt. Die Sieger bekommen in diesem Jahr 80 Euro – 40 Euro pro Spieler. Cristiano Ronaldo muss fürs selbe Geld fünf Sekunden kicken, schlafen oder pinkeln. Das Leben ist halt ungerecht.

Als Turnierfavorit geht der siebenfache Deutsche Meister Kamel Borouba ins Rennen, der bereits viermal auf Nachtigall erfolgreich war. In diesem Jahr spielt er gemeinsam mit Adil Beliicha, ebenfalls kein unbeschriebenes Blatt in der nationalen Pétanque-Szene. 

Spätestens am Nachmittag trennt sich die Spreu vom Weizen. Mit dem Kugelkullern, das man als unbedarfter Zuschauer von vielen Freizeitplätzen kennt, hat das Spiel nun nichts mehr zu tun. Immer häufiger werden  gut gelegte Kugeln durch einen gezielten „Schuss“ aus dem Spiel geballert. Pétanque als Präzisionssport – so funktioniert‘s, wenn man das Spiel wirklich gut beherrscht.

Besser als Kamel und Adil beherrscht es am Turniertag niemand. Und so geht der Sieg letztlich verdient und ungefährdet an die Favoriten.

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