Modellprojekt startet
Schulassistenzen unterstützen Klassen im Schulalltag
Vier Wittener Schulen haben seit Anfang März sogenannte „Schulassistenzen“. Das bedeutet, dass Kinder mit Unterstützungsbedarf eine Hilfe im Schulalltag bekommen.
Gibt es schon? Richtig. Aber neu ist: Die Assistenz passiert ohne das Antragsverfahren, das bisher vorgeschaltet war (nach § 35a SGB VIII). Es muss also nicht mehr für ein einzelnes Kind ein Antrag gestellt werden, und dann gibt es eine 1:1-Betreuung, sondern die Schulassistenz ist generell für alle Kinder mit Bedarf vor Ort.
Vier Schulen starten in die Modellphase
Nach umfangreicher Vorplanung des Amts für Jugendhilfe und Schule gemeinsam mit den beteiligten Schulen und Trägern wird das neue Modell zunächst an vier Wittener Schulen getestet. Für die Dauer von zwei Jahren werden die Schulassistenzen präventiv in den Schulen eingesetzt.
In der Modellphase werden zunächst die Hellweg– und Hüllbergschule als städtische Grundschulen sowie die Helene-Lohmann-Realschule und die Hardenstein-Gesamtschule beteiligt.
Kinder direkt erreichen
Ziel ist es, Kinder direkt zu erreichen und im Schulalltag zu unterstützen, ohne ein förmliches Antragsverfahren. Aus der bisherigen 1:1-Betreuung von einer Schulassistenz für ein bestimmtes Kind wird eine Unterstützung für alle Kinder mit Bedarf. „Die Hilfe kommt also präventiv direkt dort an, wo sie benötigt wird“, sagt Corinna Lenhardt, Leiterin des Amts für Jugendhilfe und Schule: „Damit soll eine Stigmatisierung der Kinder mit (drohenden) psychischen Beeinträchtigungen vermieden und zusätzlich die Situation in den Klassenräumen entzerrt werden.“
Zwei Jahre, und dann?
Das Modell kostet jährlich zirka eine Million Euro, wobei Förderungen des Landes NRW und des Ennepe-Ruhr-Kreises in Form der so genannten Inklusionspauschale in das Modell einfließen werden. Rund 70 Prozent dürften also als städtische Kosten anfallen.Wenn nach zweijähriger Modellphase klar ist, dass sich das Projekt bewährt, wird auch eine Ausweitung geprüft.
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