„Das wird Zeit und Nerven kosten“
Verzögerung beim Bau der neuen Herbeder Ruhrbrücke
„Wenn man die anderen Baustellen sieht, die Straßen NRW hat, ist es ein Wunder, wenn Sie überhaupt noch in diesem Jahrhundert mit der Brücke anfangen.“ Ganz so launig wie Lebensmittelhändler Dominik Grütter sehen die Sache mit dem weiteren Aufschub des Brückenabrisses und -neubaus nicht alle.
In unserer März-Ausgabe hatten wir darüber berichtet, dass es nicht vor Mitte 2025 mit dem neuen Kreisverkehr auf der Hevener Seite losgehen wird; die Bauarbeiten für die neue Herbeder Ruhrbrücke sind noch im Wartestand. So wird es wohl kaum etwas damit werden, Herbede zur IGA 2027 wieder normal an den Verkehr angebunden zu haben.
Vertrauen ist abhanden gekommen
Markus Bürger, der neue Eigentümer von Haus Herbede, wollte den alten Rittersitz eigentlich pünktlich zur IGA zu einem Hotel mit 40 bis 50 Betten umgebaut haben. „Das hätte prima gepasst, das Haus Herbede ist mittendrin, Witten kommt bei der Unterbringung von vielen Gästen schnell an seine Grenzen. Das Kernhaus aufhübschen und technisch aufrüsten, die Vorburg entwickeln, das läuft alles, da ist die Brücke egal. Aber ein Hotelbetrieb macht erst Sinn, wenn klar ist, wann die Brücke fertig ist“, sagt er.
Wenn dann Gäste morgens Baulärm hörten, sei so ein Projekt schnell tot. „Ich habe die Befürchtung, dass die Bauzeiten nicht absehbar sind“, so Bürger, „auch die Erreichbarkeit wird schwieriger, das wird die Herbeder alles Nerven und Zeit kosten.“ Vielen sei über die Jahre und die immer wieder unklare Planung auch einfach das Vertrauen ist die zuständigen Stellen abhanden gekommen.
Lkw müssen anders fahren
Gunnar Lohmann-Hütte von der Friedrich Lohmann GmbH ist noch entspannt: „Natürlich erwarten alle, dass es schneller geht“, sagt er, „unsere Lkw müssen anders fahren, die Brücke ist für die gesperrt, aber wir sind schon lange daran gewöhnt. Es funktioniert, auch wenn es von Heven aus keine Zufahrtmöglichkeit gibt. Natürlich wäre eine Baustelle zur IGA nicht schön, aber es gibt halt auch Fristen, die einzuhalten sind, Verfahren, Bebauungspläne, die aufgestellt werden müssen, Fördermittel, die eingeworben werden müssen. Das dauert, und das ist eigentlich auch ganz normal.“
Im Moment fahren rund 20 Lkw pro Tag zum Stahlwerk hin oder zurück. Einen Wunsch aber hat Gunnar Lohmann-Hütte: „Hoffentlich werden während der Bauzeit die Sperrzeiten der Brücke nicht zu lang, denn auch unsere Mitarbeiter müssen uns ja erreichen können. Aber da vertraue ich Straßen NRW.“
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